Schiff - Modell - Club
Bad Zwischenahn - Edewecht e.V.

Renovierung eines Krabbenkutters der Firma Krick (Teil 1)

Als im Jahre 1983 der RC Bausatz eines Kabbenkutters von der Firma Krick in den Handel gebracht worden war, stand sofort für mich fest das das mein nächstes Modell werden würde. Der Bau des gut ausgestatteten Bausatzes ging zügig von statten. Es wurden auch schon viele Sonderfunktionen im Modell verbaut. Der Promass Anlage von Robbe sei Dank. Viele Jahre hatte mich das Modell auf vielen Veranstaltungen begleitet. Als unser Nachwuchs so weit war um auch im RC Modellbau mitzumischen, kam das, was man nicht verhindern konnte. Bei böhigem Wind wurde das Modell auf unserem Vereinsteich erfolgreich  versenkt. Nach einer längeren Rettungsaktion mit Ruderboot und Harke mit langem Stiel, wurde das Modell dann doch wieder an die Waserobefläche mit noch laufendem E-Motor befördert. Die Restliche Elektronik war leider nicht mehr zu gebrauchen. In diesem Zustand verweilte das RC Wrack 23 Jahre lang bis zum Jahre 2023 auf einem Regal in der hintersten Ecke. Durch Renovierungsarbeiten im Haus kam das Modell wieder bewust zum Vorschein und der Wunsch das Modell wieder in einen fahrfertigen Zustand zu bringen stand fest.

1983 wurde das Modell im Neuheitenkatalog von Krick vorgestellt. Im Oktober 1983 stand der Karton nach einem Monat Wartezeit bei mir im Bastelkeller. Da es wohl einer der ersten ausgelieferten Bausätze war, befand sich nach vergleichen der Materialliste nicht alles im ausgeliefertem Bausatz. Ohne Probleme wurden die fehlenden Teile anstandslos nachgeliefert. Im beiligenden Schreiben wurde mit Bedauern erklärt, das die ersten Bausätze leider nicht korrekt bestückt worden waren. Eine Tube Isaplast war als Dankeschön mitgeliefert worden.

Alles was nicht Niet und Nagelfest im Schiffsrumpf war, wurde demontiert. Nur der Antriebsmotor von Bühler hatte den Untergang klaglos überstanden und konnte im Rumpf verbleiben. Die Planung  der Elektrik nahm einige Zeit in Anspruch ist aber auch entscheidend für eine spätere erfolgreiche Funktion. Die Erneuerung der Windeneinheit für den Betrieb der Netze stand als nächstes auf dem Programm. Unser Sohn hatte sich kürzlich einen 3D Drucker zugelegt, und so wurde schnell eine Zeichnung angefertigt die dann auch zeitnah umgesetzt wurde. In diesem ersten Teil habe ich mich ausschließlich der Erneuerung der gesamten Elektrik und Beleuchtung beschäfftigt.

Links im Bild ist der erste behelfsmäßige Prototyp aus dem Jahre 1984 zu sehen. Getriebe und Antriebsmotoren waren festgerostet. Im Rechten Bild ist nun der neue Windenantrieb aus dem 3D Drucker mit angeflanschten Servos. Die Elektrik der Servos war defekt und so verrichten sie als Getriebemotor weiterhin ihren Dienst.

Der erste Antrieb über  kleine 9 Gramm Servos erwies sich als nicht kräftig genug. Ohne Netze war es kein Problem, aber sowie die Fangnetze angebracht worden waren kamen die Miniservos schnell an ihre Grenzen. Das Umrüsten auf alte Futaba Servos  (S3001) brachte dann den gewünschten Erfolg. Über eine integrierte Rutschkupplung kann nun die benötigte Kraft eingestellt werden. Für die Abschaltung in Endlage „Oben“ am  Ausleger ist zusätzlich ein Abschaltkontakt im Mast integriert.

1983 erstand ich eine Promars Anlage von Robbe. Es war zu dieser Zeit einer der wenigen Anlagen die man auf sehr viele Sonderfunktionen aufrüsten konnte. Im Auslieferungszustand mit 27 MHz wurde sie kurze Zeit später auf das neu freigegebene 40 MHz Band umgerüstet. v.l. Multiprop, Multiswitch und acht Kanal Empfänger.

Meine alte Promars Anlage sollte auch weiterhin zum Einsatz kommen. Möglichst viele Funktionen sollten dank der heutigen Technik mit entsprechenden Geräuschen versehen werden. Mehrere passende Soundmodule haben sich in den letzten Jahren auf dem Markt etablieren können. Ich entschied mich für ein Soundmodul, welches zum Motorsound auch schaltbare Zusatzfunktionen mit entsprechenden Sounds verbinden konnte. Sechs Taster mit der Funktion ON OFF ON mussten im Sendergehäuse untergebracht werden. Mit etwas Geduld funktionierten nach Abgleicharbeiten auch diese Funktionen. In diesem Fall schalten sie die Windenfunktion (mit passendem Geräusch), die für das heben und senken der Netze und der Auslegerarme verantwortlich sind.

Das verbaute Soundmodul

Sechs Relais mit potentialfreien Kontakten schaltet das Soundmodul

Steuerung für die drei Windenantriebe. Spannungsregler hier noch ohne Kühlkörper

Platine Nr. 1 für Beleuchtung und Zusatzfunktionen. Platine Nr.2 für Figuren ist momentan noch in Planung.

Regelbare Spannungsregler. Einstellbar von 1,5 – 12 Volt

Die ersten Komponenten wurden eingebaut und auf Funktion getestet. Der Platz für das zweite Multiswitch Modul (rechts vom Empfänger) ist hier noch frei. Mit dem zweiten Modul ist geplant die Mannschaft auf dem Kutter zum Leben zu erwecken. Das wird aber ein Kapitel für sich sein, denn die Figuren mit dessen Antriebe werden in Handarbeit selber hergestellt. Bei meinem Schlepper Odin ist das Thema schon erfolgreich umgesetzt worden.

Die vorherige Beleuchtungsanlage war noch mit 12 Volt Leuchtmitteln bestückt worden. Nun wurde alles in energiesparende LED Technik ausgetauscht. Die Arbeitsscheinwerfer wurden mit einem Abstrahlwinkel von 5-7 Grad bestückt und die Positionsbeleuchtung + Arbeitsbeleuchtung mit 120 Grad Abstrahlwinkel verbaut. Als Kabelverbindung vom Rumpf zum Oberdeck bevorzuge ich eine flexible Steck-Variante. Diese hat den Vorzug auch bei abgenommenem Oberdeck elektrische Funktionen zu überprüfen oder eine Fehlerbehebung leichter durchzuführen. Auf dem Oberdeck werden als nächster Schritt bewegliche Figuren und ein vollfunktionierendes Schüttelsieb in Angriff genommen. Auch werden sich die Türen der Kajüte per Fernsteuerung öffen und schließen lassen.

Der Krabbenkocher befindet sich in seiner Bauphase. Funktion ist schon gegeben, nur die Verschönerung steht jetzt noch an. Der 2. Teil dieses Berichtes wird sich mit dem Herstellen der Figuren, des Schüttelsiebes und der noch anstehenden Decksbeplankung, die durch den Wasserschaden aufgebrochen ist, befassen. Der Decksaufbau hatte erfreulicherweise keinen Schaden genommen.

Teil 2 folgt.